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Südafrika Rundreise

Der schrille Weckton meines Handys reißt mich aus dem Schlaf. Es ist vier Uhr morgens! :-((, wir stehen auf und räumen eilig unsere Sachen zusammen. Gut, dass wir bereits in Frankfurt sind und der Flughafen nicht mehr als eine halbe Stunde Autofahrt vom Hotel entfernt liegt. Der verschlafene Portier kassiert acht Euro Parkgebühr und macht uns mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck klar, dass sich unser versprochenes Lunchpaket auf zwei Flaschen Orangensaft reduziert. Wir geben uns gelassen, nehmen die Flaschen und verpacken das Gepäck im Auto. Schließlich haben wir heute noch viel vor - unser Ziel ist Südafrika, wo wir drei spannende Wochen verbringen werden.


5000 Kilometer durch Afrika

Südafrika ist von der Fläche gut drei mal so groß wie Deutschland und hat, zumindest nach offiziellen Angaben, mit 45,5 Millionen Einwohnern etwas mehr als die Hälfte der Einwohner Deutschlands. Ingesamt gibt es elf offizielle Sprachen. Englisch steht hinter Zulu, Xhosa, Afrikaans und Pedi erst an fünfter Stelle. Aber viele Einwohner sprechen englisch, zumindest als zweite Sprache. Südafrika ist in neun Provinzen gegliedert, sechs davon besuchen wir im Rahmen unserer Reise.

 

Wir starten unsere Tour in Johannesburg mitten in der Gauteng Provinz, die mit etwa 17.000 Quadratkilometern die kleinste Provinz in Südafrika ist. Dannach geht es weiter in Richtung Osten durch Mpumalanga zur Südspitze der Limpopo Provinz in die Gegend um Hoedspruit.  Von dort setzen wir unsere Tour in südöstliche Richtung zurück nach Mpumalanga fort und durchqueren den Krüger Nationalpark. Für einen Tag reisen wir in das Königreich Swaziland ein.

 

Swaziland ist von der Fläche nicht viel größer als die Gauteng Provinz und hat etwa 1,2 Millionen Einwohner. Wir verlassen Swaziland im Süden und durchqueren die südafrikanische Provinz KwaZulu-Natal, die mit über neun Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Provinz Südafrikas ist.

 

Unsere Reise führt uns weiter zu den Drakensbergen und damit fast an die Grenze zu Lesotho. Weiter geht es in südliche Richtung, kurz nach Kokstad überschreiten wir die Provinzgrenze nach Eastern Cape. Wir folgen nun der Küstenregion am Indischen Ozeans nach Port Elizabeth und weiter entlang der Garden Route bis zur Provinz Western Cape wo wir in Kapstadt unsere Reise beenden. Geblieben sind viele unvergessliche Erlebnisse und Tage in Südafrika sowie der Wunsch dorthin zurückzukehren.

Unsere Reiseroute

Provinz Gauteng

07.10.06 Spät abends Ankunft in Johannesburg, Fahrt zur Lodge "Das Landhaus"

08.10.06 von der Lodge "Das Landhaus" bei Johannesburg über Voortrekker Monument und Pretoria nach "Misty Mountain"

 

Provinz Mpumalanga

09.10.06 Ausflug zum Blyde River Canyon mit seinen Bourke's Luck Potholes, Three Rondavels, nach Graskop, Pilgrims Rest zum Lone Creek Waterfall und zurück

10.10.06 von "Misty Mountain" am Long Tom Pass zur "Kubu Safari Lodge"

 

Provinz Limpopo

11.10.06 von der "Kubu Safari Lodge" in den Krüger Nationalpark (LowerSabie)

 

Zurück nach Mpumalanga

12.10.06 im Krüger NP von Lower Sabie bis Berg-en-Dal 

13.10.06 von Berg-en-Dal über den Crocodile River ins Swaziland zum Milwane National Reserve

 

Swaziland

14.10.06 Fahrt durch Milwane National Reserve, Besuch des Marktes in Manzani, weiter zur "Bayala Game Lodge" in Südafrka

 

Provinz KwaZulu-Natal

15.10.06 Besuch einer Schule in der Nähe des Hluhluwe Umfolozi Game Reserve und Pirschfahrt durch den Park

16.10.06 Weiterfahrt von der "Bayala Game Lodge" über die Ostküste nach Wartburg

17.10.06 von Wartburg zum Zulu-Museumsdorf "Ecabanzani" in die Drakensberge nach Himmeville

18.10.06 Regentag in den Drakensbergen :-(

 

Provinz Eastern Cape

19.10.06 Himeville nach Wavecrest zum "Wild Coast Hotel" 

20.10.06 Wanderung bei Wavecrest Wild Coast 

21.10.06 von Wavecrest weiter zum Addo Elephant National Park 

22.10.06 Addo Elephant NP über Robberg nach Oudtshoorn

 

Provinz Western Cape

23.10.06 von Oudtshoorn über Cango Caves nach Mossel Bay

24.10.06 weiter von Mossel Bay über Cape Agulhas nach Cape Town 

25.10.06 Cape Point und Boulder's Beach Penguin Colony 

26.10.06 Cape Town, Tafelberg, Botanischer Garten, Tafelbucht 

 

27.10.06 Cape Town, Stellenbosch Weingebiet, Rückflug nach Deuschland


Afrika von oben

Der afrikanische Kontinent ist ein großes weites Land - stundenlang fliegt die Boing 747-400 über rötliche und gelbe Wüsten aus Sand, trockenen Boden und Felsen nur unterbrochen von weißen Wölkchen und ihren dunklen Schatten. Gegen Abend wechselt der Ausblick 11 km unter uns ins Wasser- und Baumreich, wie ein riesiges Delta mit vielen verwundenen Wasserwegen in mitten von Land. (Okawanga?) Es dauert wieder einige Stunden ehe größere Lücken zwischen den Bäumen auftauchen. Doch bevor man wirklich Einzelheiten erkennen kann wird es dunkel. Das Licht am Boden zieht sich als rosa Rand zu den Wolken zurück, beleuchtet zum Schluss nur noch das LTU bedruckte Flügelende. Ein orangeroter Vollmond steigt am Horizont empor und das letzte Licht in den Wolken erlischt.

 

In der Flughafenhalle begrüßen uns Ulrich, unser Reiseleiter, und Bernhard, der uns als Fahrer durch Südafrika begleiten wird. Wir wollen uns noch schnell Südafrikanische Rand am Geldautomaten besorgen, was nicht ganz einfach ist. Als erstes erhalten zwar eine Quittung vom Automaten, aber kein Geld, der zweite Versuch ist dann erfolgreich. Nun kann es endlich los gehen. Unser kleiner Bus mit Hänger bringt uns zur ersten Übernachtung.

 

Die Lodge, in der wir die erste Nacht übernachten besteht aus kleinen Rundhütten mit Grasdach, die je ein nettes Zimmer und ein Bad enthalten. Im Haupthaus bekommen wir vom Besitzer, einem netten Bayern (!) noch ein, zwei Betthupfer'l- Biere.

SONNTAG, 08.10.06

Am Morgen werden wir dann von ungewohnten Geräuschen geweckt, unbekannte Vögel streiten oder begrüßen singend den Morgen. Gleich hinterm Zaun der Lodge grasen Antilopen. Die Wiedehopfe sind scheu und lassen sich nicht fotografieren, Webervögel ziehen Fäden aus den Palmwedeln für ihre Hängenester, Schwalben jagen die ersten Insekten.Wir bekommen ein gutes deutsches Frühstück mit Wurst, Käse und selbstgebackenem dunklen Brot. Noch können wir das gar nicht richtig schätzen, jedoch wird es für 3 Wochen fast das einzige Frühstück dieser Art bleiben.

 

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Voortrekkermonument und nach Pretoria. Um Johannesburg herum stehen viele australische Akazien mit auffallend gelben Blütenständen. Sie wurden für guten Honig importiert und werden nun zur Landplage, da sie die einheimische Vegetation verdrängen. Man sieht kaum noch einheimische Bäume in dieser Gegend. Die Hochebene um Pretoria nennt sich Mittelhochfeld. Unterwegs fällt uns immer wieder die große Polizeipräsenz auf, starke Mauern und Stacheldraht mit Strom begrenzen die Grundstücke. Beim Betrachten der Autokennzeichen mit den Buchstaben GP, die für die Gauteng Provinz stehen, fallen scherzhaft die Worte "Gangsters Paradise". Leider ist die Armut und damit auch die Kriminalität in der Gauteng Provinz sehr hoch - besonders in den großen Städten wie Johannesburg.

 

Das Vortrekkermonument erinnert optisch an das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Das Monument gedenkt der Burenkriege: holländische Siedler (Buren) zogen ins Inland um zu siedeln, gerieten dabei in Konflikt mit den Zulu, die das Gebiet beherrschten. Die große letzte Schlacht, in der 500 Buren gegen 15.000 Zulus gewannen (die Buren hatten Feuerwaffen) wird in einem Relief innerhalb des Monumentes dargestellt.

Sehr kurz zusammengefasst ist die (Siedlungs-)Geschichte SA wie folgt: 14. - 16. JH die Zeit der Entdecker - Europäische Seefahrer entdeckten Afrika und hatten erste Kontakte mit den einheimischen Bevölkerungsgruppen (alle zusammen werden sie Bantu genannt), 18.JH die Holländer begannen in SA an den Küsten zu siedeln, 19.JH der englische Imperialismus gewinnt in SA an Raum, Siedler dringen weiter in das Land vor und verdrängen die Bantu von Ihrem Land, 20.JH die Siedler aus verschiedenen europäischen Ländern (Buren) beherrschen das Land und etablieren die Apartheid, die eine Vermischung der Kulturen verhindern soll, das 21.JH wird als "Freie Zeit" bezeichnet, die Apartheid wurde abgeschafft und alle Bevölkerungsgruppen an der Regierung beteiligt. Derzeit leben in SA ca. 87% Bantu und 13% Buren.

 

Das auffallendste an Pretoria sind die durch die Jakkaranda- Blüte blau gefärbten Straßenzüge. Eine kurze Stadtrundfahrt führt vorbei an den wichtigen Bauten Pretorias hinauf zu einem Hügel am Rande der Stadt, auf dem sich das Parlamentsgebäude befindet. Von dort genießen wir bei strahlendem Sonnenschein den herrlichen Blick über Pretoria. 

 

Hinter Pretoria, in Richtung Osten erwartet uns eine flache landwirtschaftlich genutzte Landschaft: Maisanbau, Grasland, Kühe, später Busch- und Dornensavanne, das ganze nennt sich Highfeld.

 

Bei der Durchfahrt durch den Ort Clewer machen uns Schilder wie "Grime Alert - do not stop!", "Hi Jacking Hot Spot" schon etwas unsicher.

Die Gegend ist geprägt von starker Landflucht, 80% der Bantu sind mittlerweile in den Städten, es entstehen wilde Siedlungen aus Wellblechhütten ohne Strom und Wasserversorgung, große Armut und eine hohe Kriminalitätsrate bestimmen die Industrieregion entlang der Autobahn.

 

Im Glauben der Bantu gibt es einen "großen Alten" (Gott), alles zum Leben Notwendige ist von Gott gegeben (Geburt, Wasser, Land, Feuer, Wald, ...) und gehört allen, es gibt keinen Besitz des Menschen daran. Sie reden mit den Geistern der Vorfahren in dem sie die Hand auf den Erdboden legen, diese Zwiesprache ist sehr wichtig. Deshalb wohnt ein Bantu nur auf der Erde (Erdgeschoss). Ein Bantu kann nicht verstehen, dass er für die Gaben Gottes Geld bezahlen soll und tut es auch nicht.

 

Die neue demokratische Regierung mit Bantu- Beteiligung hat Boden und Wasserschätze verstaatlicht. Farmer müssen für Wasser und Regen Steuern bezahlen. Auf Abbau von Bodenschätzen liegen ebenfalls Steuern, ca. 40%. Wir sind im Bundesland Mpumalanga angekommen, was soviel wie "aufgehende Sonne" bedeutet. Es wird bergiger, Flüsse haben tiefe Schluchten gegraben. Hier beherrscht der Forstbetrieb alles: Bäume sind angepflanzt wie Obst. Unser Ziel ist die Lodge "Misty Mountain" am Long Tom Pass, sie hat eine wunderschöne Lage in mitten des Forstes. Leider sind wir mitten in den Wolken und können nur wenig von der sicherlich schönen Aussicht ins Tal genießen.

Montag

Heute unternehmen wir eine Rundfahrt zu verschiedenen Stellen am Blyde River ("Freudenfluss"). Der Blyde River Canyon ist ein Klammgebiet, ausgebaut mit kleinen Brücken und Wegen. Die Attraktion sind die pot holes - durch das Wasser geformte Rundlöcher - tief unten in der Schlucht. Es ist eine sehr schöne Gegend, jedoch sind dem "Forscherdrang" der Touris mit Absperrungen und Schildern, wie "No Visitors Beyond this Point", Grenzen gesetzt. Ein schöner Trail schlängelt sich entlang des Flussbett tiefer in den Nationalpark. Schade, dass uns zum Wandern viel zu wenig Zeit bleibt.

 

Der nächste Stop unserer River-Tour ist am Aussichtspunkt "Tree Rondavels". Von.oben genießen wir eine autemberaubende Aussicht in die Tiefe des Blade River Canyon's. An dieser Stelle macht der Fluss einen Bogen um bewaldete Berge und eröffnet so einen weiten Blick in das Tal. Am gegenüberliegenden Berg hat die Erosion drei Rundhütten geschaffen - die "Tree Rondavels".

Wir fahren weiter in Richtung Graskop und zweigen nach Pilgrims Rest ab. Das historische Städtchen liegt mitten in einem alten Goldgräbergebiet. Wir fühlen uns ins 19.JH versetzt, die Wellblechhäuser aus der Kolonialzeit, eine altertümliche Post, nur die modernen Autos der Besucher stören das Bild.

 

Unsere Route führt uns weiter zum "God's Window". Doch die göttliche Aussicht ist uns leider nicht gewährt, ein großes weißes Nichts sitzt am Abhang und versperrt die Sicht auf den Rain Forest und die Savanne, die dahinter zu sehen sein soll. Wirklich Schade, denn bei klarerem Wetter reicht die Sicht bis zum Krüger Nationalpark.

Am "Lone Greeg Watherfall" beenden wir den Tag mit einen kleinen Spaziergang, der uns vom Parkplatz durch dichten Wald nach etwa 15 Minuten zum Wasserfall führt.

Dienstag

Heute Morgen hockt das große weiße Nichts vor unseren Lodges und hüllt alles in diffuses Licht. Wir müssen eh weiter ;-) 

und fahren von "Misty Mountain" am Long Tom Pass zur "Kubu Safari Lodge" südöstlich von Hoedspruit. Am angeblich südlichsten Baobab Afrikas machen wir halt und betrachten ehrfürchtig diesen großen alten Baum, der gar kein Baum ist.

 

Unser Weg führt uns weiter nach Hoedspruit. Nach einem Zwischenstopp mit Einkaufsmöglichkeit für die wichtigen Dinge des Lebens, wie Wasser und Bier :-), fahren wir weiter in Richtung Süden. Am frühen Nachmittag sitzen wir mitten im Buschland auf der Terrasse unserer neuen Unterkunft, der Himmel ist mit Wolken zugezogen, es nieselt leicht - auch hier herrscht nicht das Wetter, das wir mit Afrika verbinden.

Im Geäst der Büsche und Bäume piepst es fortlaufend, wir erkennen Webervögel und Spatzen, alle anderen Tiere sind nicht zu sehen oder wir können ihnen keine Namen zuordnen. Bernhard zeigt uns Gelbschnabeltokus im Baum, Ibisse am Boden zwischen den Büschen und Geier, die oben in der Luft ihre Kreise ziehen.

 

Am späten Nachmittag können wir eine kurze Buschwanderung mit der Besitzerin der "Kubu Safari Lodge" unternehmen, sie zeigt und erklärt uns verschiedene Bäume : "Wart-ein-bisschen-Strauch", Mahagoni, Baumagave, verschiedene Akazien, darunter der Zahnputzstrauch und australische Akazie = Toilettenpapierbaum, Marulabaum = Eisenbaum = Bleifeuer, Apfelblattbaum, Blaubaum = Jakkaranda.

Der Boden ist rotbraun, sandig und trocken, verdorrtes Gras bedeckt das flache Land und die Bäume und Büsche stehen licht. Der Regen am Nachmittag ist so ziemlich der Erste in diesem südafrikanischen Frühjahr und die meisten Bäume sind noch blattlos, alles im allem ein sehr kahler Eindruck.

 

Im Gelände der Lodge gibt es an größeren Tieren Paviane, verschiedene Antilopen (Ducker), von denen wir zwei mal einen flüchtenden Schatten sehen, Schweine - da sehen wir nur die Erdlöscher - , und auch 13 Giraffen, von denen wir auch nur die Spuren im Sand zu Gesicht bekommen.

Mittwoch

Von der "Kubu Safari Lodge" geht es nach Lower Sabie. Lower Sabie ist eines der 12 Park-Camps und befindet sich im südlichen Teil des Krüger Nationalparks. Der Einlass in den Krüger NP ist wie eine Einreise in ein Land nur ohne Stempel im Pass. Man darf im Park nicht (oder nur an wenigen bestimmten Orten) aus dem Fahrzeug aussteigen und auch nur langsam durchfahren. Unsere Fahrt zur Lodge wird so gleich zur Pirschfahrt.

 

Wir haben eine Nachtpirschfahrt gebucht, sie beginnt 17 Uhr. Noch im Hellen sehen wir Hippos und Krokodile im Wasser liegen, Paviane und Klippspringer. 18 Uhr verschwindet die Sonne und kurz darauf ist es stockdunkel, viele Sterne, kein Mond. Wir leuchten mit Scheinwerfern in die Büsche und Bäume am Wegesrand, um angeleuchtete Augen zu sehen. So finden wir Dschungelbabies (kleine Äffchen), ein Camelion, eine kleine Maus und eine Fleckenhyäne zeigt sich genervt und belästigt von unserem Licht.

 

Gegen 20.00 Uhr erreichten wir nach unserer abendlichen Wildbeobachtungsfahrt wieder unser Lager in Lower Sabie. Ulrich, unser Reiseleiter, holt uns vom Parkplatz ab. Anschließend gehen wir zum Restaurant, wo ein vielfältiges Buffet auf uns wartet. Neben vielen leckeren Speisen konnten wir auch Impala probieren. Nach dem Essen machen wir uns langsam auf den Weg, um unsere Bungalows zu suchen. Im Camp ist es stockdunkel, trotz Taschenlampe sind wir froh unseren Bus zu finden, den Bernhard, unser Fahrer, unweit der Hütten abgestellt hatte.

Donnerstag

Am nächsten Morgen ein early drive mit unserem Bus und Ulli als Fahrer, 6 Uhr geht's los (eher macht das Camp die Tore nicht auf). Seeadler, Gaukler, Kampfadler, Hornrabe, Kudu, Fleischervogel, Impalas, Blessböcke und Warzenschweine sind unser Lohn für das frühe Aufstehen.

Im Camp erwartet uns ein leckeres Frühstück, das Bernhard in der Zwischenzeit für uns gemacht hat. Wir holen unsere Gartenstühle, bauen die Campingtische auf und genießen unser Frühstück in der Morgensonne mit Blick auf den Sabie River, wo in einiger Entfernung die Flusspferde baden.

 

Frisch gestärkt machen wir uns auf zur Fahrt zum zweiten Camp im Süden des Krüger NP, am Vormittag und am Abend können wir wieder viele Tiere sehen, sogar eine schwarze Mamba, die bei dem Versuch den Asphalt zu überqueren scheitert und sich dann ins Buschwerk zurückzieht. Mittags verstecken sich die Tiere im Schatten, um der Hitze zu entgehen. Das Restcamp Berg-en-Dal liegt fast an der südlichen Grenze des Nationalparks, in der Nähe des Malelane Tors. Wir erreichen das Camp diesmal am späten Nachmittag und checken noch bei Tageslicht ein. Die Unterkünfte sind schnell gefunden.

 

Eine Abendfahrt bringt uns noch den Blick auf einen stattlichen Büffel am Wasserloch. Das heutige Abendbrot ist ein besonderes Highlight - ein südafrikanischer Grillabend. Nachdem unsere Guides bestimmt eine Stunde in der Kaufhalle zwei Wagen mit Lebensmittel und anderen nützlichen Dingen vollgepackt hatten, fehlt es uns wirklich an nichts. Ulrich macht aus Holzstücken erst Holzkohle für den Grill, dann grillt er für uns Rindersteaks, Lammsteaks und Würstchen. Dazu gibt es selbstgemachte Avocadocreme, frisches Brot und zum Nachtisch für jeden eine kleine Schüssel flambierte Ananas mit Eis, echt oberlecker! Natürlich haben wir viel zu viel Essen besorgt , damit ist gleich unser Frühstück für den nächsten Tag noch gesichert :-)).

Swaziland

Und wieder ziehen wir weiter. Als Abschied vom Krüger Park präsentiert sich uns ein mächtiges Nashorn. Die südliche Grenze des Nationalparks bildet der Crocodile River, den wir zu Fuß (das heißt über eine Brücke ;-) überqueren. Unter uns Krokodile, Reiher, Enten und ein gut getarnter Waran.

 

Wir reisen aus Südafrika aus und in das Königreich Swaziland ein. Im Mlilwane Natur Reservat beziehen wir unsere Rundhütte im Camp. Das ist unsere originellste Unterkunft: komplett runde Hütten aus Stroh mit angebautem Badehäuschen für uns Touristen. In der Umgebung des Camps und einem sogenannten "Self Guided Trail" darf man zu Fuß und alleine unterwegs sein. Wir wandern im Licht des Sonnenuntergangs ein kleines Stück entlang der Wiesen, die von einem Bach durchzogen werden, bis zum nahe gelegenen Wald. Impalas, Blessböcke, Büffel und Zebras lassen sich von uns beim Abendbrot nicht stören.

 

Am Abend trommeln, singen und tanzen die Angestellten des Camps für uns Besucher. Sie scheinen viel Spaß dabei zu haben, der Rhythmus geht ins Blut - auch von uns "Weißen".

SAMSTAG, 14.10.06

Nach dem üblichen Frühstück mit Toast, Butter und Omelette mit viel zu englischen Würstchen, wandern wir im Park eine Runde, sehen dabei Zebras und Blessböcke sowie Nilpferde und Krokodile im See.

 

Gegen Mittag verlassen wir das Camp und fahren zur Hauptstadt, um uns einen großen Markt für "alles" anzuschauen. Neben Kleidung, Haushaltwaren und Gemüse gibt es auch Kunstgegenstände, die für Besucher interessant sein können. Heute zum Samstag ist der Markt gut besucht und gibt uns einen kleinen Eindruck der hiesigen Lebensverhältnisse. Die Stände sind aus Eisenstangen und Plastikplanen errichtet, die Luft steht, es ist heiß.

 

Wir verlassen Swaziland wieder und fahren zur Bayala Game Logde in der Nähe des Umfolozi Game Reserve. Die Provinz heißt KwaZulu-Natal, wobei KwaZulu "Ort der Zulu" bedeutet und Natal für die Portugiesen steht.

 

Schon bei der Ankunft in der Lodge werden wir vom Personal mit einen traditionellen Gesang und Trommeln begrüßt. Auch zum Abendessen wird gesungen und getanzt, wieder den Hochzeitstanz mit dem Hochwerfen der Beine und am Ende die südafrikanische Nationalhymne. Uns beeindruckt jedes Mal, wie schön und kraftvoll die Menschen hier singen können. Die Stimmen erinnern an Gospelgesänge.

 

Abends strahlt eine Laterne den Weg zwischen den Logdes an, viele Insekten tanzen im Licht, Fledermäuse jagen diese und werden gejagt von einer Eule - ein ca. 40 cm großer lautlos fliegender Jäger, den ich allerdings durch meine Neugier verscheuche :-(

Sonntag

Wir besuchen eine Schule in der Gegend Nmpondo nahe des Hluhluwe Umfolozi Game Reserve. Die High School mit dem unaussprechlichen Namen Siphosabadletche beherbergt fast 1.000 Schüler und ist sehr erfolgreich: 98% der Schüler beenden die 10. Klasse. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, da der Landesdurchschnitt nur bei 18% liegt.

 

Uns empfängt ein sehr enthusiastischer Lehrer und eine ehemalige Schülerin, er ist auch Co. Direktor der Schule. Sein Motto "Ausbildung ist der Weg aus der Armut" scheint die gesamte Schule voran zu bringen. Heute ist Sonntag. Doch auch heute sitzen Schüler im Klassenzimmer und lernen zur Prüfungsvorbereitung.

 

Für unsere Ansprüche ist hier alles ärmlich, die Häuser sind ähnlich Bungalows, die Einrichtung spartanisch und verschlissen, Schulbänke wie bei unseren Großeltern. Die Klassenstärke beträgt bis zu 70 Schülern erzählt uns der Lehrer.

Wir nehmen in einem freien Klassenraum Platz und lernen die Begrüßung der Zulu: sawubona - hallo, wie geht's, schön dich zu sehen / yebo - danke, auch schön dich zu sehen. Dazu gibt es noch viele Informationen über die Lebensverhältnisse in Nmpondo. Zum Beispiel hat ganz SA ca. 20% Arbeitslosigkeit, 44 Mio. Einwohner und 21% AIDS-Kranke. In Nmpondo leben ca. 22.000 Einwohner, die Arbeitslosigkeit beträgt 60% und die AIDS-Rate 34%. Die Regierung unterstützt die Menschen mit staatlichen Renten, wie 160 Rand/Monat für jedes Kind, 500 Rand wenn man ein Waisenkind adoptiert und 700 Rand/Monat Altersrente ab 60/65 Jahren.

 

Wir lernen noch die ersten Zeilen des Shosholoza- Liedes - dem Fremdarbeiterlied über den viel zu langsam fahrenden Zug nach Hause. Und wieder begeistert uns unsere Begleiterin mit schönem kraftvollen Gesang. Wir bedanken uns mit einer Spende für die Schule.

Ein kurze Wanderung entlang der Felder in mitten der heißen Sonne Afrikas führt uns zum Eingang des Hluhluwe Umfolozi Game Reserve. Einige kleine Kinder laufen uns eine ganze Weile hinterher. Unser freundliches "sawubona" wird mit einem Lächeln und "Give me some money" beantwortet. Die Kinder versuchen von uns Geld zu bekommen. Das sind die wirklich schwierigen Momente dieser Reise, in denen jeder mit sich selbst kämpft. Gern würden wir den Kindern etwas Geld geben, wissen aber auch, dass wir das nicht tun sollen, weil es keine wirkliche Hilfe sie ist.

 

Der 1895 gegründete Hluhluwe-Park ist ca. 96000 Hektar groß und in mitten der hügeligen Landschaft KwaZulu-Natals gelegen. Im Nationalpark angekommen machen wir auf einem der Rastplätze ein kleines Picknick, bevor wir unsere Pirschfahrt, die bis zum Sonnenuntergang dauert, starten. Nur wenige Meter hinter dem Tor sehen wir Büffel und Nashörner, die sich im Schlamm suhlen. In einiger Entfernung stehen grasende Zebras. Zeitweise begleitet uns eine Herde Zebras entlang des Weges. Wenn man Glück hat, kann man in diesem Park auch die "Big Five" sehen. Aber dafür reicht unsere Zeit nicht aus. Wir durchfahren an diesem Nachmittag nur den nordöstlichen Teil des Geländes. Auf einigen Bergkuppen erleben wir eine wunderbare freie Aussicht über den Nationalpark.

 

Im Hilltop Camp (Übernachtungstip!!!) machen wir Rast und genießen für einige Minuten den herrlichen Blick von der Terasse auf das grüne Buschland. In unmittelbarer Nähe grasen drei Büffel. Bevor wir den Park verlassen können wir noch einen Büffel beobachten, der uns für etwa zehn Minuten eine "Lehrvorführung" im Schlammbaden gibt.

Montag

Wir fahren die N2 in Richtung Süden, der Zielort ist Wartburg ca. 350 km entfernt. Das Buschland wird von landwirtschaftlichen Flächen abgelöst: Ananasfelder, Zuckerrohr, unterbrochen von Zulu- Siedlungen, den Homelands mit ihren Rindern und Ziegen. Viel Forstwirtschaft, riesige Eukalyptuswälder, tausende in Reihe stehender gleich großer kerzengerader Stämme, Sägewerke, flaches Land.

 

Östlich von uns sehen wir große rote Sanddünen, die abgetragen werden - hier wird Titanium abgebaut. Die gesamte Düne wird dabei zerstört, das Metall irgendwie herausgefiltert und der "Abfall" wieder als Düne aufgeschüttet. Allerdings geht dabei die gesamte Vegetation verloren.

Ulrich erzählt uns von einem Leopardenprojekt in Namibia, Farmer erschossen die Tiere, weil sie die Kälber jagten. Ein Farmersohn begann ein Erziehungsprojekt für die Leoparden, um ihren Bestand zu schützen. Er brachte den Leoparden bei, kein Tier mit umgehängter Glocke zu jagen. Die Rinderkälber werden außerdem getrennt von den Kühen auf extra Weiden nahe am Haus gehalten, Esel dienen ihnen als Bewachung.

Wir fahren an Orten wie New Hamburg und Moritzburg vorbei. Das Ziel heißt Wartburg, und wir ziehen ins Hotel "Wartburger Hof" ein. Unser Zimmer trägt den Namen "Ostpreußen" und ist sehr nobel: 1 Bad mit WC, ein extra WC, ein Umkleide- /Schrankraum, Schlafzimmer und große Stube mit Balkon. Das ganze Haus ist Kolonialstil, es gibt deutsches Essen und deutsche Volksmusik.

 

Es geht ins Zuckerrohr. Farmer Dietmar Meier erklärt uns den Anbau, seine Familie lebt seit vier Generationen als Farmer in dieser Gegend. Er und auch der Hotelier "Siggi" sprechen deutsch. Der Ort hat sogar eine Deutsche Schule. In dem Farmgebiet um Watburg werden die Hälfte der Farmen von Deutschstämmigen betrieben. Zucker wird in dieser Gegend erst seit 1955 angebaut. Farmer Meier bewirtschaftet ca 200-220 Hektar Land, auf denen er ca. 10.000 Tonnen Zuckerrohr im Jahr erntet, eine Tonne Zucker bringen etwa 1.600 Rand.

Eine Zuckerstaude wird 10-12 Jahre alt, die erste Ernte kann nach 18 bis 24 Monaten erfolgen, vorher ist noch zu wenig Zucker im Rohr, das erntefähige Zuckerrohr hat etwa 18% Zuckergehalt.

 

Der klassische Anbau bzw. die Ernte geschieht, in dem das Feld abgerannt wird, damit die vertrockneten Blätter verschwinden. Dann wird das Rohr manuell abgeschnitten, auf Lastwagenhänger verladen und in die Zuckermühle gefahren. Immer mehr Farmer gehen jetzt auf ökologischen Anbau über. Dabei wird mit einer Maschine geerntet ohne vorheriges Abbrennen. Die Maschine schneidet das Rohr ab und zerkleinert es in 30 cm lange Stücke, die Blätter, Insekten und Insektenfeinde bleiben nun auf dem Feld und verbessern den Boden. Statt Kunstdünger wird Hühnermist und Melasseabfall verwendet. Schon nach 2 Jahren mit dieser Methode ist eine Bodenverbesserung erreicht.

Innerhalb der Farmen befindet sich ein Homeland mit ca. 5.000 Menschen. Allerdings ist auch hier die Bedrohung durch AIDS allgegenwärtig. Ein neu eingerichteter Friedhof mit schon sehr vielen Gräbern berichtet davon. Trotz dem Homeland fehlen auf den Farmen die Arbeitskräfte, weil die Menschen wegen der Krankheit zu schwach werden, um auf dem Feld zu arbeiten, oder auch nicht mehr auf dem Feld arbeiten wollen, weil sie nun eine Schulausbildung haben oder mehr Geld wollen.Sie bekommen für die Feldarbeit 40 bis 60 Rand je Tag.

 

Die Farmer haben ein Kinderhaus für AIDS-Waisenkinder eingerichtet, die Schirmorganisation nennt sich "NOAH". Die Kinder kommen nach der Schule in die Tagesstätte und bekommen ein warmes Essen und Betreuung. Es ist auch ein Versuch, den Kindern etwas Praktisches beizubringen. Sie lernen einen Gemüsegarten für den Eigenbedarf zu pflegen, handwerkliche Fähigkeiten, Mechaniker, Elektriker, PC- Kenntnisse, Töpfern oder Schneidern. Die Waisenkinder sollen möglichst in den Hütten ihrer Eltern weiter leben können. Knapp 20 Kinder sind da und musizieren, singen und tanzen für uns Besucher. Sie haben an einem Musikwettbewerb von Schulen teilgenommen - als einzige schwarze Gruppe und sind stolz darauf. Beim Singen scheinen sie glücklich zu sein...

Dienstag

Wir verlassen unsere noble Unterkunft in Wartburg. Beeindruckend ist, dass die Menschen hier über die vier Generationen hinweg, seit denen ihre Vorfahren ausgewandert sind , das Deutsch als Sprache und einen - zugegeben für uns altmodisch anmutenden - deutschen Lebensstil bewahrt haben. Sogar Sauerbraten oder Kartoffelsalat mit Bockwurst hätte man essen können und es gab auch dunkles Brot.

 

Ecabanzani - Zulu cultural homesteate - so nennt sich ein gelebtes Museumsdorf, das die Kultur der Zulus den Touristen, aber auch den Schulkindern nahebringen soll. Für die Bantu- Kinder ist diese Lebensweise erst zwei oder drei Generationen entfernt und schon droht die Kultur verloren zu gehen. Uns begrüßt ein "Weißer Zulu" in Tracht. Er hat das Museum ins Leben gerufen und lebt mit seiner Familie - er heiratete eine Zulufrau - hier im Gehöft. Schon seit 24 Jahren lebt er als Zulu.

 

Die Rundhütten der Zulu sind aus einem Holzgerüst geflochten, mit Stroh gedeckt und mit geflachsten Seilen zusammengehalten. Sie stehen im Kreis um einen runden Platz, in dessen Mitte sich ein rundes Gatter für die Rinder befindet. Das Runde hat für die Zulu eine religiöse und eine praktische Bedeutung: die bösen Geister, wie auch die Schlangen, finden so keine Ecken, in denen sie sich niederlassen können und verschwinden wieder. Innerhalb des Dorfes werden verschiedene Pflanzen angebaut, die medizinische Bedeutung haben oder die Geister der Ahnen im Dorf halten sollen. Die Zulu lebten vorwiegend von ihren Rindern. Weniger das Fleisch als die Milch, die allerdings vergoren werden muss, ist das wichtigste Nahrungsmittel, das die Rinder liefern. Geschlachtet wird das wertvolle Vieh meist nur zu Todesfeiern, verwendet wird dann alles, vom Fleisch und Blut bis zu Fell und Horn.

 

Unser nächstes Ziel ist der Ort Himeville in den Drakensbergen. Leider meint es das Wetter nicht gut mit uns, es ist stark bewölkt und nieselt leicht. Eine kurze Erkundungstour um den Ort läßt uns trotzdem etwas von dieser schönen Gegend erahnen.

MITTWOCH - REGENTAG IN DEN DRAKENSBERGEN :-(

Himewille liegt am Fuße der Drakensberge, und heute ist "Wandertag". Wir wollen in den Bergen ein Stück des Giants Cup Trail gehen. Das Wetter hat sich weiter verschlechtert, es regnet nun in Strömen. Nicht nur das Wetter ist "gegen uns" auch die Ausfahrt vom Hotel ist durch einen in den Straßengraben eingebrochenen Laster erstmal blockiert. Eine Stunde später unternehmen wir einen weiteren Versuch und unser Bus bringt uns entlang eines endlos scheinenden Holperwegs zum Startpunkt "day two" des Trails.

 

Mit gedämpfter Stimmung machen wir uns auf den Weg. Entlang des Weges frage ich mich hundertemale warum habe ich bloß die Regenhose und die wasserdichten Wanderstiefel zu Hause gelassen? Afrika hatte ich bis dato immer mit Hitze und Trockenheit verbunden. Nach einer knappen Stunde Regenwanderung sind wir alle nass genug und beschließen umzukehren. Leider sehen wir nichts von dem schönen Bergpanorama der Drakensberge.

 

Die Fernsicht verschwindet sehr schnell im weißen Nichts. Die Region entlang der Drakensberge ist ein sehr ertragreiches Gebiet, kein Wassermangel, ca. 1.800m hoch, und es gibt Schnee im Winter!

Donnerstag

Wir verlassen die Drakensberge und damit das Gebiet KwaZulu-Natal und fahren in die Provinz Eastern Cape. Das Wetter wird besser. Eastern Cape ist ursprünglich das Gebiet der Khoi und der San. Die Khoi wurden früher von den Buren auch Hottentotten genannt. Sie lebten ähnlich wie die Buschmänner als Nomaden von der Jagd. Das gesamte Gebiet ist jetzt Homeland- Gebiet, wenig Infrastruktur, keine Hotels, kein Tourismus.

 

Zwischendrin einige landwirtschaftlich genutzte Flächen, es sieht aus wie Getreideanbau. Landeinwärts begleitet uns ein langgestrecktes Gebirge, es ist der Anfang vom Faltengebirge des Kap's, reine Quarzberge.

Wir fahren den ganzen Tag, in Umtata besuchen wir das Nelson Mandela- Museum. Nachmittags geht es von der Hauptstraße ab, und weiter auf einem sehr abenteuerlichen Weg nach Wavecrest zum "Wavecrest Resort Hotel" an der Küste. Ein großes, diesmal gelbes Nichts verdeckt zunehmend die Sicht. Am späten Nachmittag scheint es schon dunkel zu sein. Kurz vor Wavecrest wird es dann wirklich dunkel und ein Gewitter mit Sturm zieht auf.

 

Unsere "schlichte Hütte" ist wieder einmal gar nicht so schlicht und vor allem wunderschön am Delta eines Flusses, der in den indischen Ozean mündet, gelegen. Abends bietet sich uns ein beeindruckendes Naturschauspiel - ein starkes Wetterleuchtens in den Gewitterwolken.

Freitag

Am Morgen ist das Wetter wieder versöhnt, der dicke Nebel hat sich verzogen und die Sonne lacht. Gleich nach dem Frühstück setzen wir mit Hilfe eines Ruderbootes auf die andere Seite des Flusses über und wandern einige Stunden am Ozeanstrand entlang. Die Gischt der Wellen hüllt alles sanft in leichten Nebel,leider auch Brille und Fotolinse, die regelmäßig vom Meeressalz befreit werden müssen. Der feine Sandstrand ist fast (von unserer Reisegruppe mal abgesehen) menschenleer und etwa 30..50 Meter breit, je nach Wasserstand zwischen Ebbe und Flut. Nach einigen Kilometern wird der Strand langsam steinig, wir sammeln begeistert die verschiedensten Reste von Schalentieren . Am Rand der Düne machen wir unter großen schattigen Bäumen Rast und philosophieren über den Rückweg.

 

Ein Teil unserer Reisegruppe geht wieder am Strand entlang. Unser Weg führt über die mit Urwald bewachsenen Dünen ins Hinterland und erst später zurück zum Strand. Anfangs ist der Weg breit, wir laufen durch buschiges Grasland, wird aber zusehens schmaler und steiler. Bis auf einge Vögel und etwa 15 Zentimeter lange fingerdicke schwarze Tausendfüßler sehen wir zumindest keine größeren Tiere. Unser Guide hat am Wegesrand noch eine Puffotter ausfindig gemacht, aber bevor wir vor Ort sind, hat sich das Tier in die Büsche zurückgezogen. Am frühen Nachmittag kehren wir als erfolgreiche Jäger und Sammler :-) (..soll heißen die Jagd nach guten Fotomotiven und das Sammeln von schönen Muscheln und Steinen war erfolgreich) zurück zum Hotel. Den Rest des Tages genießen wir mit Drinks am Pool.

 

Die untergehende Sonne taucht die Bucht in leichtes Orangerot - ein schöner Tag geht zu Ende. Wavecrest bleibt uns als der ideale Ort zum Relaxen, Baden, Angeln und Kanufahren in Erinnerung.

SAMSTAG, 21.10.06

Wir ziehen weiter in Richtung Addo Elephant Park. Schon als wir in den Park hineinfahren, sehen wir weit entfernt richtg große Elefantenherden. Wie sich herausstellen wird, sind dies auch die einzigen Elefanten, die wir in diesem Park sehen werden. Dafür gibt es viele viele Kudus.

Das Camp ist gleich hinter dem Parkeingang, schöne Holzhütten mitten im dichten Busch, nur die Dächer schauen heraus.

 

Am späten Nachmittag nehmen wir an einer Pirschfahrt teil, unser Guide Ilse macht uns Hoffnung auf Löwen, die sie tags zuvor auf einer lichten Savanne gesehen hat. Es ist spannend, jedoch die Löwen scheinen sich einen anderen Platz gesucht zu haben. Als wir an dieser Stelle enttäuscht aufgeben wollen, sehen wir plötzlich im hohen Gras die Kopfbewegung eines liegenden Tiers - wir haben sie doch noch gefunden :-))) - ca. 100m von unserem Auto entfernt hinter einem Busch sind zwei Löwen! Wir haben wirklich Glück, denn im Addo Park gibt es derzeit nur insgesamt sieben Löwen. Mit dem Tele bzw. dem Fernglas kann man sie erkennen. Und nun geschieht das für uns Unglaubliche: Ilse, unser Guide, fährt mit dem Jeep, immer in Tarnung der Büsche, in die Savanne hinein genau auf die Löwen zu, bis auf wenige (vielleicht 10) Meter an sie heran. Ruhe. Die beiden Löwenmänner lassen sich nicht wirklich von uns stören. Erst der eine, dann auch der andere, erheben sich, verrichten ihr Geschäft und laufen gelassen zum nahen Wasserloch, um zu Saufen. Dann gehen sie in das dichtere Buschland hinein ihrer Wege. Es ist völlig faszinierend. Ich habe bestimmt 100 Bilder fotografiert!

 

Wir sehen noch viele Kudus, einen verängstigten Buschhasen, poppende Strauße, Warzenschweine. Das absolute Highlight bleiben jedoch die zwei schönen Löwenmänner!

Sonntag

Schon verlassen wir den Addo Elephant Nationalpark wieder. Unser Weg führt uns weiter westwärts.

In Grahamstown besuchen wir das NATURAL SCIENCE MUSEUM. Das Museum bietet u.a. eine Vielzahl von Informationen zur Fauna Südafrikas in Form von präparierten und gut sortierten Insekten, Fischen und Säugetieren. Das Museum ist wirklich interessant, aber die Exponate sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas angestaubt. Wir haben für den Aufenthalt eine knappe Stunde Zeit und das reicht nur für einen flüchtigen Rundgang.

 

Es geht weiter die Gardenroute entlang in Richtung Outshoorn. Wir machen noch einen Abstecher zum Naturreservat Robberg Island, das an der Südspitze der Plettenberg Bay liegt. Nach einem Picknick entscheiden wir uns für einen der vielen Wanderwege. Wir laufen entlang der schmalen Pfade, die sich um die steil abfallenden Bergflanken winden, hinab zum Meer. Auf unserem Weg sehen wir viele bunte Vögel, manchmal kann man eine spielende Robbe im Meer beobachten. Die Sonne meint es gut mit uns und so ist der Rückweg etwas schwitzig. Oben angekommen ist es inzwischen später Nachmittag und der Weg nach Outshorn über den Outeniqua-Pass noch weit. Outshorn ist eine kleine Stadt und das Zentrum der Straußenzucht. Während die Farmer bis Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Geld mit den Federn der Strauße verdienten, tun sie es heute vor allem mit dem Fleisch der Tiere.

 

Wir übernachten in einer Farm in der Nähe von Outshorn, bei Vergelegen. Die Besitzer betreiben neben der Lodge eine Farm mit Straußen, Schafen und Pferden, fertigen Käse, Butter, Brot Selbst, haben neben vielen Hunden einen dicken Kater und sogar einen Ara im Käfig. Die Farm Thabile - das bedeutet soviel wie "Die Glückliche" - ist sehr beeindruckend, stilvoll gestaltet und auch der persönliche Kontakt zu den Besitzern ist sehr angenehm. Das Essen ist wirklich lecker, besonders die Straußensteaks sind zu empfehlen.

Montag

Heute Morgen nehmen wir Abschied von Kenny und Len, den Besitzern der Thabile Lodge. Wir fahren weiter nordöstlich durch das Farmland entlang der Swartberge in Richtung Grootkraal. Unser nächstes Ziel sind die Cango Caves.

 

Diese Tropfsteinhöhlen bestehen aus drei Abschnitten, von denen man nur einen Teil besichtigen kann. Der sicher interssantere Teil der Höhlen ist den Geologen und Höhlenforschern vorbehalten. Man versucht hier die Naturschätze etwas vom Massentourismus fernzuhalten. Unser Gruppe erhält einen deutsch sprechenden Guide. Der monotone Vortrag zu unserer Führung wirkt auswendig gelernt und ist dem Zeitdruck der ständig wechselnden Gruppen von einen Höhlenabschnitt zum anderen angepasst. Die Cango Caves bestehen aus mehreren großen Sälen mit riesigen Tropfsteinformationen, die mit buntem Licht hervorgehoben werden. Der Guide einer anderen Gruppe singt zum Abschluss der Führung das bekannte Shosholoza- Lied. Die Akustik des großen Saals, der sich in unmittelbarer Nähe zum Eingang befindet, ist wirklich hervorragend. Früher fanden in diesem Raum auch öffentliche Konzerte statt. Leider wurden dabei die Tropfsteinformationen von den Besuchern beschädigt, so dass heute keine Konzerte mehr möglich sind.

 

Für jemanden, der noch keine vergleichbare Tropfsteinhöhle gesehen hat, ist der Besuch der Cango Caves sicher ein schönes Erlebnis.

Der Weg nach Mossel Bay (Muschelbucht) zu unserem nächsten Standort ist nicht weit und führt uns wieder nach Süden über den Robinson Pass zum Indischen Ozean . Gegen Mittag kommen wir in Mossel Bay an und besuchen das Diaz - Museum. Hier kann man u.a. eine große Muschelsammlung und Meerestiere bewundern. Das Highlight ist aber die Replik eines portugisischen Segelschiffs aus der Zeit um 1487. Zu dieser Zeit versuchte Bartolomeu Dias eine Route von Portugal um das Kap von Südafrika nach Asien zu finden. Dabei machte er auch einen Stopp in der Nähe des heutigen Mossel Bay, dem Land der KhoiKhoi's, um frisches Trinkwasser an Bord zu nehmen. Diese Endeckungsreise war zweifelsfrei schon eine beachtliche Leistung, die allen Mut forderte, um sich mit den verhältnissmäßig kleinen Schiffen durch die stürmischen Ozeane zu wagen. Selbst die Kapitänskajüte ist eher ein großer Schrank als eine brauchbare Behausung für viele Monate auf See.

 

Interessant ist auch der Post Office Tree in der Nähe des Muschelmuseums. In einem Eisengefäß wurde 1500 von Petro de Ateide unter diesem Baum ein Brief mit Informationen zu Problemen, die ihn in der Nähe von Kalkutta begegneten, hinterlegt. Ein Jahr später fand Joao da Nova dieses Dokument auf seinen Weg nach Indien. Diese Begebenheit ging als die Geburtsstunde des ersten südafrikanischen Post Office in die Geschichte ein. 

Den Nachmittag verbringen wir mit einem Stadtbummel und Ausruhens ;-)

Dienstag

Weiter geht es die Gardenroute entlang, durch weite Kornfelder, Schaf- und Straußenweiden. Landeinwärts begleitet uns weiterhin die lange Gebirgskette des Kapfaltengebirges. Wir rasten im Ort Heidelberg, seit Johannesburg sind wir schon 4516 km gefahren.

Eine "allgemeine Verkehrkontrolle" hält uns relativ lange auf. Aber nun wissen wir endlich , wo in unserem Bus der Verbandskasten, die Signalweste und auch das Warndreieck untergebracht sind ;-)

 

Am Cap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, an dem der Indische und der Atlantische Ozean "zusammen fließen", halten wir an. Agulhas bedeutet auf Portugisisch "Nadel" und wurde so genannt, weil hier die Kompassnadel genau nach Norden zeigt, ohne eine Deklination. 

Wir fahren nach einen Picknick weiter nach Kapstadt an der "falschen Bucht" entlang. Das kalte Regenwetter lässt langsam nach, der Himmel lockert auf. Wir können die Kap-Spitze und den Tafelberg schwach im Dunst erkennen. Von hinten bildet der Tafelberg keine Tafel sondern sieht aus wie ein normaler Berg. Entlang der Straße blühen die verschiedensten Proteabüsche. Und ganz hinten inmitten der Bucht zeigt sich uns sogar die Schwanzflosse eines Wals. 

 

Unser Hotel "Park-in" ist mitten in Kapstadt am Green Market Place. Ziemlich nah erscheint uns von hier der Tafelberg. Auf dem Platz herrscht totales Chaos, die Kleinhändler bauen gerade ihre Marktstände ab, die den ganzen Platz bedeckten. 

 

Unser Abendessen findet heute im "Afrika-Restaurant" statt, eine ziemliche Touristen- Massenabfertigung, trotzdem hat das Haus irgendwie Stil. Das leckere Essen besteht aus Gerichten verschiedener Gebiete Afrikas, gereicht als "Tapas" für alle. Die gesamte Deko des Hauses scheint aus neu verwertetem Müll gebaut zu sein: die Leuchter aus alten Plastikgetränkeflaschen, Wandstrahler aus Plastikschüsseln, Deko und "Gardinen" aus Blechdosen. Die Kellnerinnen sind traditionell bunt gekleidet und im Gesicht fantasievoll bemalt. Auch die traditionellen Zulu- Tänze bekommen wir geboten. Der Abend wird zwar etwas teurer als gewohnt, jedoch wir haben viel Spaß.

Mittwaoch

Es ist 5:30 Uhr morgens, lautes metallisches Geklapper beherrscht den Platz vorm Hotel, die Marktstände werden wieder aufgebaut.

 

Heute steht die Erkundung der Kap-Halbinsel auf dem Plan, wir fahren "rechts herum". Im geschützten Naturgebiet der Kaphalbinsel ist unser erstes Ziel der Cape Point - das "Ende" mit Leuchtturm und Aussichtspunkt, von dort geht's zu Fuß auf gut ausgebautem Weg zum "Cape of Good Hope", vorbei an einer schönen Sandbucht, an den Kelpwäldern unter uns im Ozean und lustigen Klipschliefern (ähnlich unseren Murmeltieren). 

 

Wir fahren weiter und bekommen auch Kap- Bergzebras und Strauße zu sehen. Unsere Aufmerksamkeit gilt aber vor allem den immer wieder auftauchenden Schwanzflossen der Wale. Nach jedem "Nothalt" sind alle offenen Fenster in unserem Geländefahrzeug mit schußbereiten Kameras belegt, aber es ist schwer ein vernünftiges Foto zu schießen. Die großen Tiere tauchen nur sporadisch auf und sind einige hundert Meter von der Küste entfernt.

 

Unser nächstes Ziel ist die Pinguin- Kolonie am Boulder's Beach. Die Kolonie ist ein echtes Touristen- Highlight, ein Reisebus neben den anderen und ein nicht abreißender Menschenstrom zwischen Parkplatz und Pinguin-Kolonie. Am Strand sind mit Geländern umzäunte Holzwege auf Stelzen gebaut und im Sand stehen hunderte junge Afrikanische Pinguine und dösen in der Sonne vor sich hin. Pinguine ohne Schnee sind irgendwie komisch.

 

Eigentlich brüten die Pinguine nicht am Festland sondern auf kleinen Inseln aus Vogelmist vor der Küste. Diesen Inseln bauen jedoch die Menschen ab und verkaufen den Mist als Dünger (Guano). Das hat die Brutplätze der Pinguine zerstört - sie brüten nun im Sand der Küste, was nicht so gut ist, da die Höhlen im Sand oft einbrechen und das Nest begraben. Weitere Bedrohungen sind die immer wieder auftretenden Ölverschmutzungen und auch die Überfischung durch den Menschen, der damit den Pinguinen die Nahrung streitig macht.

Donnerstag

Der erste Blick am frühen Morgen aus dem Hotelfenster bestätigt es: der Tafelberg ist wolkenlos - der ideale Tag um Kapstadt von oben anzusehen!

 

Gleich nach dem Frühstück geht's zum Tafelberg. Schon an der Talstation der Seilbahn ist die Sicht auf Kapstadt wunderschön. Die Seilbahn geht ohne einen Pfeiler etwa 600 Meter in die Höhe. Mit ihren zwei großen Gondeln, jede fasst max. 65 Personen, kann sie die langen Schlangen der Besucher zügig bedienen. Die Gondeln drehen sich während der Fahrt einmal um ihre Achse, so dass jeder etwas von der schönen Aussicht erleben kann. Die Westseite des Tafelberges ist mit behindertengerechten Wegen ausgebaut und man kann in ca. einer halben Stunde die kleine Runde gehen. Hat man etwas mehr Zeit, läuft man bis zur Ostspitze des Berges oder gleich zu Fuß hinauf ;-) 

 

Wieder vom Berg zurück sehen wir uns auf einer kleinen Stadtrundfahrt Kapstadt und seine Buildings näher an. Besonders beeindrucken uns die historischen Häuser der Long-Street, in denen kleine Restaurants, Geschäfte und einige Backpackers untergebracht sind.

 

Unsere Tour führt uns weiter nach Kirstenbosch. Der Nationale Botanische Garten umfasst ein Gebiet von etwa 528 Hektar, wovon 36 Hektar als Garten angelegt sind und die gesamte Pflanzenpracht des südlichen Afrikas wiederspiegelt. Interessant ist auch das große Gewächshaus mit Planzen aus afro-alpinen Regionen (z.B. Drakensberge) sowie die Wüsten- und Buschfeldgewächse. Der Park ist mit großen Rasenflächen durchzogen, die immer wieder zur Rast einladen. Beindruckend sind auch die vielen blühenden Protea-Büsche. Protea's - die Nationalblume Südafrikas - gibt es in vielen Farben und Sorten. Der Besuch des Botanischen Gartens ist wirklich sehr empfehlenswert. Wer möchte kann auch direkt vom Gelände des Gartens eine Wandertour zum Tafelberg unternehmen.

 

Zu Abend essen wir in einem guten Lokal inmitten der berühmten Waterfront von Kapstadt. Das alte Hafengelände wurde zu einem Einkaufs- und Erlebniszentrum umgebaut und beherbergt u.a. viele Restaurants und Bars.

Freitag

An unserem letzten Tag in Südafrika unternehmen wir noch einen Abstecher in das Weinanbaugebiet um Stellenbosch, etwa 25 Kilometer westlich von Kapstadt.

 

Wir besuchen zwei Weingüter. Das erste Gut ist uns leider nicht in Erinnerung geblieben, die Weine waren sicher nicht schlecht, aber eben keine die wir sofort kaufen würden. Ganz anders dagegen das zweite Weingut. Wir fahren entlang einer kleine Allee und halten direkt vor dem herrlich gelegenen Gut mit den typischen Gebäuden aus der Kolonialzeit, die einen hübschen Garten mit Springbrunnen umgeben. Ein Praktikant aus der Schweiz, der gerade bei seinem Onkel arbeitet, stellt uns die verschiedenen weißen und roten Weine vom Neethlingshof vor. Diese Weine sind wirklich sehr gut und verhältnismäßig preiswert.

 

Auf dem Rückweg nach Kapstadt besuchen wir kurz die zweitälteste Stadt Südafrikas - . Stellenbosch. Bei unserer Fahrt durch die Stadt sehen wir entlang der Straßen sehr viele hübsche historische Gebäude u.a. mit kleinen Läden und Restaurants, die sich in einem top restaurierten Zustand befinden. Schade, dass wir für eine Erkundung zu Fuß viel zu wenig Zeit haben. Wir sind spät dran und unser Guide schaut schon nervös auf die Uhr. Wir werden wohl nicht, wie geplant um 12.30 Uhr zurück in Kapstadt sein.

 

Wieder in Kapstadt durchstreifen wir den Markt vor unserem Hotel - die letzten Rand müssen ja noch ausgegeben werden. Es ist sehr schwer eine Auswahl zu treffen, denn jeder hier hätte es verdient, seine Ware an Kunden zu verkaufen, aber was sollen wir mit so vielen Figuren, Batiken oder Schmuck?

 

Auf der Suche nach "Mitbringseln" machen wir noch einen kurzen Abstecher in die deutsche Buchhandlung von Kapstadt. Interessant ist u.a. das Buch vom J.A. Michener mit dem Titel "Verheißene Erde", was an Hand von vierzehn spannenden Erzählungen viele Informationen zur Geschichte Südafrika's vermittelt. Aber das 1000 Seiten umfassende Werk ist mir dann doch zu dick für die Reise und so beschließen wir das Buch lieber in Deutschland zu kaufen.

 

Zurück auf der Hotelterrasse beobachten wir das bunte Marktreiben und lassen den Tag langsam ausklingen. Gegend Abend unternehmen wir die letzte Fahrt mit dem etwas holprigen Geländebus zum Flughafen. Nach dem CheckIn verabschieden wir uns von Ulrich, unserem Reiseleiter. Eine schöne Zeit - und damit auch unser Urlaub - geht zu Ende. Eine große Boing bringt uns über Nacht zurück nach Europa.

An dieser Stelle auch nochmal ein herzliches Dankeschön an Ulrich und Bernhard für die unvergesslichen Tage in Afrika.